Hochzeitsfotografie: Insider Tipps von Jenny Engerer

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Euer Hochzeitstag aus der Perspektive einer Fotografin.

Der Ablauf des Hochzeitstages ist oft DAS Thema bei meinen Beratungen. Aus organisatorischer Sicht habe ich dazu natürlich viele praktische Tipps für meine Paare, von denen ich einige auch regelmäßig auf meinem Blog oder bei Instagram teile. Heute möchte ich euch aber mal eine andere Perspektive eröffnen: Ich habe mich mit Jenny Egerer ausgetauscht. Sie ist erfahrene Hochzeitsfotografin und hat nochmal eine ganz andere Sichtweise auf den Ablauf des Tages und was es für euch zu beachten gilt.

Jenny Egerer über die Liebe zur Liebe.

Jenny und ich haben uns bei einem Styled Shoot im Gleis87 kennengelernt und waren uns auf Anhieb sympathisch. Jenny Egerer ist schon seit 15 Jahren fest als Hochzeitsfotografin etabliert, hat bereits 78 Awards gewonnen und wurde 2020 & 2021 als Top Ten Fotografin ausgezeichnet. Als Hochzeitsfotografin fasst sie die Liebe zur Liebe in Bilder, fängt Stimmungen und Momente ein, hat ein Auge für die kleinen Seitenblicke, den scheinbar flüchtigen Stirnkuss, bei dem kurz die Zeit stehenbleibt und sie kann sehen, wenn jemand vor Aufregung die Luft anhält. Kurz gesagt: Jenny macht ihre Arbeit nicht nur sehr gut, sondern vor allem sehr sehr gern – und das sieht man auch. Deshalb freue ich mich besonders, dass ich ihre Tipps heute mit euch teilen darf.

Das Wichtigste vorweg:

Macht euch wegen des Shootings ruhig viele Gedanken, aber bitte keine Sorgen. Bereitet euch vor, gerne auch sorgfältig, aber auf jeden Fall sorglos! Auch ohne das perfekte Wetter oder die perfekte Location werden traumhafte Fotos entstehen. Fotos, die euer Glück zeigen, Blicke einfangen, kleinen Gesten eine große Bühne geben und die Momente für die Ewigkeit fixieren.

Getting Ready – Seid ihr bereit?

Die Aufregung vor der Zeremonie. Die Stimmung im Zimmer, zwischen der Braut und vielen helfenden Händen. Die Transformation vom Normalen zum Besonderen wird im Getting-Ready-Shoot fast mit Händen greifbar. Jenny hat ein paar praktische Tipps für euch, wie ihr die optimalen Voraussetzungen für schöne Bilder schaffen könnt:

  • So banal es klingt: Sorgt für ein aufgeräumtes Zimmer. Oft liegen Kartons der Brautschuhe, der Foliensack des Kleides, Schachteln und Tüten von diversen Accessoires wild verstreut im Zimmer herum, wenn ich komme.
  • Wählt das hellste Zimmer mit den größten Fenstern. So habe ich das optimale Licht für eure Bilder.
  • Vorhänge oder Möbel mit knalligen Farben reflektieren ihre Farbschatten oft auf der Haut der Braut. Was man mit bloßem Auge kaum wahrnimmt, wird auf den Fotos offensichtlich.
  • Der Wunsch, während des Stylings etwas Bequemes zu tragen, ist verständlich. Aber vielleicht müssen es nicht unbedingt Jogginghose und Kuschelpulli sein? Es gibt wunderschöne schlichte Kimonos (oder auch solche mit Spitze, wer es eleganter mag), die sich perfekt für Getting-Ready-Fotos eignen.

Detail-Shoots richtig vorbereiten.

Schuhe, Ringe, Brautschmuck, Accessoires – das alles sollte in Bildern festgehalten werden, am besten noch vor der Zeremonie, wenn die Schuhe sauber und die Ringe ungetragen sind. Diese Details ansprechend in Szene zu setzen, ohne dass es super künstlich wirkt, ist eine Kunst für sich.  Hier habe ich einen kleinen Tipp, der sich bewährt hat: Wenn ihr den Brautstrauß bestellt, dann bestellt direkt ein paar Einzelexemplare der „Hauptblumensorte“ mit. Die können wir super für das Inszenieren des Detail-Shoots verwenden und so passen eure Bilder hinterher auch farblich bestens zusammen.

Apropos Brautstrauß: Viele wissen es, aber nicht alle – der Braustrauß wie auch die Ansteckblumen sollten bis kurz vor der Zeremonie im Kühlschrank aufbewahren. So bleiben die Blüten länger frisch. Es wäre doch schade, wenn beim abendlichen Fotografieren bereits die ersten Blumen die Köpfe hängen lassen.

Zeremonie und Party – ein Blick durch die Linse.

Manches, was für das menschliche Auge kaum zu fassen ist, wirkt durch die Kameralinse nochmal anders – besonders wenn es um Lichtreflexe geht. Was euer Lichtkonzept betrifft, bitte ich euch daher vorab folgendes zu bedenken:

  • Tanzende Laserpunkte auf der Tanzfläche sorgen für Stimmung, keine Frage. Auf den Fotos „kleben“ die dann unbeweglichen Lichtpunkte den Menschen allerdings buchstäblich auf dem Körper und das sieht nicht immer vorteilhaft aus.
  • Farbige Strahler sind ebenfalls sehr beliebt, wenn die Party in Fahrt kommt und sich die Tanzfläche füllt. Leider erschweren sie auch die Bildbearbeitung, denn farbiges – besonders rotes – Licht sorgt dafür, dass die Haut auf den Fotos unnatürlich pink wirkt. Ein Effekt der unheimlich schwer zu retuschieren ist. Bezieht die/den von euch gewählten Fotograf*in ruhig frühzeitig in die Planung des Lichtkonzeptes mit ein.

Erfahrungsgemäß gibt es zwei weitere „fototechnische“ Stolpersteine bei der Zeremonie.

  • Der Einzug in die Kirche: Gerade bei katholischen Messen gehen oft der Pastor und eine Schar Messdiener*innen vorweg, ehe das Brautpaar / die Braut plus Begleiter einziehen. Auch wenn die Aufregung groß ist und ihr dadurch den Drang habt schneller zu gehen: Haltet Abstand zu den vor euch laufenden Menschen. Ich kann euch sonst nicht gescheit fotografieren. Dabei ist gerade der Einzug ein so besonderer Moment.
  • Ringe tauschen: Hier rücken Brautpaare oft so dicht zusammen, dass nicht nur die Menschen in den Bänken wenig sehen, gleiches gilt natürlich auch für den / die Fotograf*in.
  • Während Paare beim Ringtausch oft zu nah beieinander stehen, gilt für die Gratulationen meist das Gegenteil. Durch Gespräche und Gratulanten unbeabsichtigt auseinandergezogen, driften die Brautleute hier so weit auseinander, dass ich sie nicht mehr gemeinsam auf’s Bild bekomme.

Ein letzter Tipp – okay zwei.

  1. Wenn alles soweit geplant ist und es nur noch um Details geht: Haltet euch von jeglichen Inspirationsquellen fern. Schließt Pinterest für eine Weile und legt die Brautmagazine in die Ecke. Lasst euch nicht verwirren von noch mehr und mehr Ideen, die euer Konzept durcheinanderbringen.

  2. Seid auf alles gefasst. Auch wenn Regenwetter mich als Hochzeitsfotografin nicht aus der Fassung bringt: Es wäre für den Fall der Fälle hilfreich, wenn ihr vorher große, transparente Regenschirme besorgen könntet. Mit diesem Accessoire und den davon abperlenden Regentropfen habe ich schon wunderschöne Regenwetter-Fotos zaubern können.

Dreamteam für die Liebe.

Wenn ihr fest entschlossen seid, euch vor euren Lieben das Ja-Wort zu geben und noch Wegbegleiter sucht: Gerne arbeiten Jenny und ich auch im Team. Als IHK-Hochzeitsplanerin und als prämierte Hochzeitsfotografin – beide mit einer großen Portion Passion & Perfektionismus ergänzen wir uns prima. Wir freuen uns herzlich euch kennenzulernen und unterstützen zu dürfen!

Alexandra Fronhoff & Jenny Egerer

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